Die Produktionsauslastung des Lingener Brennelementeherstellers ANF/framatome ist seit Jahren rückläufig und liegt inzwischen nur noch bei 30% im Vergleich zur Genehmigungsmenge.

Diese Angaben gehen aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel (Die Linke) hervor.

(https://www.hubertus-zdebel.de/krise-uranfabrik-lingen-nicht-mal-mehr-auf-halber-leistung/)

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das Brennelementewerk nicht mehr haltbar. Die Nachfrage an Brennelementen wird durch die Energiewende noch weiter sinken. Der Betrieb wird derzeit ausschließlich durch die internationalen Interessen des französischen Staatsuntenehmens EdF, zu dem framatome gehört, aufrecht erhalten.

Um sich aus dieser Schieflage zu befreien soll nach den Plänen der framatome nun der russische Staat aushelfen: geplant ist ein französisch-russisches Gemeinschaftsunternehmen im Lingener Brennelementewerk. Der russische Atomfabrikant TVEL, ein Tochterunternehmen des staatlichen Atomkonzerns Rosatom, soll sich über ein Joint-Venture mit 25% an der Zusammenarbeit beteiligen.

Rosatom kontrolliert nicht nur die zivile Nutzung der Atomkraft, sondern vollumfänglich auch das militärische Atomprogramm Russlands.

 „Deutschland hat sich klar zum Atomausstieg bekannt. Die Bundesregierung muss daher verhindern, dass die Atommächte Frankreich und Russland hier in Lingen in ein neues Atomprogramm investieren. Stattdessen muss sie umgehend die Schließung der Brennelementefabrik einleiten!“