Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist jetzt 8 Monate her, dass die letzten drei deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet wurden – darunter das in Lingen. Das war ein wichtiger Etappensieg für uns. Seitdem geht es aber atommäßig so richtig ab bei uns in der Region – von Atomausstieg ist nichts mehr zu sehen:
Der französische Brennelementehersteller Framatome rüstet in Lingen auf, mit dankbar angenommener Unterstützung aus dem Kreml: Zusammen mit dem staatlichen russischen Atomkonzern Rosatom will Frankreich in Lingen Brennelemente für osteuropäische AKW herstellen. Das bedeutet: russische Experten in hochsensiblen Atomanlagen in Deutschland, so wurde es bereits offiziell bestätigt. Die Brennelementefabrik hier in Lingen würde letztlich zu einer Außenstelle für die internationalen atompolitischen Ambitionen von Vladimir Putin. Das bedeutet auch: ein Vielfaches an Atomtransporten mit teuflischen Substanzen wie z.B. Uranhexafluorid über unsere Straßen. Und letztlich: neuer Atommüll für unsere Welt, made in Ausstiegsland Germany.
Etwas weiter südlich rüstet Urenco in Gronau für die Urananreicherungsanlage auf mit neuen Gebäuden und Verarbeitungshallen, neuen Uranzentrifugen und offenbar so reichlich neuen Aufträgen, dass sie sich derzeit sogar selbst als die neue Nummer Eins auf dem Weltmarkt feiern. Laut Atomaufsicht in NRW ist für all das sogar ein neues Genehmigungsverfahren nach §7 Atomgesetz zu erwarten. Von Kritik an Urenco jedoch keine Spur bei der grünen Wirtschaftsministerin in Düsseldorf.
Und noch etwas weiter südlich werden zwischen Jülich und Ahaus wahnwitzige Autobahntransporte von 152 Castor-Behältern vorbereitet. Drei simulierte „Probe-„Castoren, eskortiert von einem Großaufgebot an Polizei, Rettungsdienst, Spezialeinheiten – fuhren schon vom Rheinland durch das Ruhrgebiet ins Münsterland. In 2024 kann es dann schnell heiß werden. Dagegen formiert sich wachsender Protest, u. a. von den Bürgermeistern in Ahaus und Jülich, aber auch Landwirten aus Ahaus. Denn alle wissen: Das Zwischenlager Ahaus bietet auch keine Lösung für das brisante Atommüllproblem.
Wahnsinn!
Zurück nach Lingen: Anfang 2024 beginnt das Beteiligungsverfahren zum Ausbau der Brennelementefabrik. Dazu brauchen wir viele Leute und viel öffentlichen Protest.
Wir wollen öffentlich wirksam den Startpunkt des Verfahrens markieren, die Ausbaupläne von Framatome und Rosatom stoppen und dafür sorgen, dass der Laden endgültig stillgelegt wird.
Deshalb rufen wir für Samstag, 20.1.2024 zu einer Kundgebung in Lingen auf! Start ist um 13 Uhr an der Brennelementefabrik – davor gibt es eine Raddemo vom Bahnhof in Lingen..
Wir sorgen vor Ort wie üblich für Euren Komfort, inklusive Shuttleservice vom/zum Bahnhof, Kaffee, Nussecken zwischendurch, knallige Reden und bunten, lautstarken Protest.
Sprecht Euch untereinander ab und organisiert Fahrgemeinschaften und Frühbuchertickets.
Gebt uns gern schonmal Rückmeldung, ob Ihr an der Kundgebung teilnehmen könnt, mit wie vielen Leuten Ihr kommen könnt, ob Ihr Plätze im Shuttlebus braucht… Das erleichtert uns die Planung ganz enorm 🙂
Und: Am Sonntag zuvor, am 14.1.2024, wird es auch in Ahaus eine Demo gegen den Castor-Wahnsinn geben. Bitte kommt alle zum gemeinsamen Protest!