Brennelementefabrik Lingen: Sind die illegal errichteten Maschinen von Rosatom in einem ehemaligen Möbelhaus versteckt? / Atomkraftgegner*innen enttarnen geheime Außenstelle der Atomfabrik / Atomaufsicht muss einschreiten und die Kreml-Anlagen konfiszieren
Der dem Kreml unterstellte russische Atomkonzern Rosatom hat seine heimlich und ohne Genehmigung errichteten Maschinen zur Brennelemente-Fertigung offensichtlich in einem ehemaligen Möbelhaus in einem Lingener Gewerbegebiet versteckt. Die Anti-Atom Organisation .ausgestrahlt und das „Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“ haben das Versteck am heutigen Donnerstag (27.6.) enttarnt. Nach ihren Informationen, die auf Hinweisen aus der Bevölkerung und eigenen Recherchen fußen, stehen Putins geheime Atom-Maschinen am Darmer Esch 60, 49811 Lingen (Ems) in einer von Framatome ANF, dem Betreiber der Brennelementefabrik, angemieteten Halle.
Wochenlang hat Framatome ANF den Standort seiner geheimen Außenstelle verschwiegen. Wir machen ihn heute öffentlich.
Es gibt mehr als 10.000 Einwendungen gegen den geplanten Atom-Deal mit Russland. Die Öffentlichkeit soll daher wissen, wo die Brennelementefabrik Lingen mit Rosatom gemeinsame Sache macht. Die Öffentlichkeit soll wissen, wo Putins geheime Atom-Maschinen getestet werden. Die Öffentlichkeit soll wissen, wo die Abgesandten des Kreml in aller Ruhe Kontakte zu den Mitarbeitenden von ANF knüpfen durften.
Zugeklebte Scheiben, frisch installierte Überwachungskameras, ein einsamer Wachmann: Das ist das Bild, das die Halle von außen bietet. Ein Firmenschild ist nirgendwo zu sehen.
Alles soll maximal unauffällig sein.
Bettina Ackermann, Rosatom-Expertin der bundesweiten Anti-Atom
Organisation .ausgestrahlt, kritisiert: „Framatome will hier im Verborgenen
Sicherheitsregeln umgehen und Fakten schaffen am Gesetz vorbei. Das ist der Grund für die Heimlichtuerei. Das Errichten der Maschinen ist illegal, denn die beantragte atomrechtliche Genehmigung dafür liegt noch nicht vor. Die Schulung der Mitarbeitenden durch Rosatom ist eine Sicherheitsgefahr, weil sie die Grundlage für Spionage und Sabotage legt. Das Umweltministerium darf sich nicht länger wegducken, sondern muss endlich klare Kante zeigen: Die Atomaufsicht muss einschreiten und die Anlagen umgehend konfiszieren.“