Menschen in NRW und Niedersachsen wollen Schließung von Gronau und Lingen
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag des Umweltinstituts München mit zwei repräsentativen Umfragen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen herausgefunden, dass jeweils zwei Drittel der Befragten zum einen den Export von Brennelementen aus Lingen ablehnen und zum anderen die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie der Brennelementefabrik Lingen befürworten. Die Umfragen wurden von April bis Mai durchgeführt und ergaben kaum Unterschiede zwischen den beiden Bundesländern. In beiden Bundesländern befürworten sogar CDU-Anhänger mehrheitlich die Anti-Atom-Positionen. Alle Infos zu den beiden aktuellen Umfragen finden sich unter: http://www.umweltinstitut.org/presse.html
„Diese repräsentativen Umfragen zeigen, wie unpopulär die heftig umstrittenen Exporte von Brennelementen aus Lingen für die hochgefährlichen Pannenreaktoren Doel und Tihange in Belgien sowie Cattenom und Fessenheim in Frankreich sind. Auch die Urananreicherungsanlage Gronau liefert Uran für die Brennelementeproduktion. Es ist nun ganz klar, dass es keine gesellschaftliche Unterstützung für den Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau sowie die Brennelementefabrik in Lingen gibt,“ erklärte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
„Es ist jetzt an der Bundesregierung und den beiden Landesregierungen aus diesen Umfragen und den vielen Störfällen in Belgien und Frankreich die richtige Konsequenz zu ziehen und die Exporte von Kernbrennstoffen sofort einzustellen. Und den Atomanlagen in Lingen und Gronau muss die bislang unbefristete Betriebsgenehmigung entzogen werden – sonst bleibt der Atomausstieg ein reines Lippenbekenntnis,“ ergänzte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).
Für den 9. Juni rufen mittlerweile 58 Initiativen, Verbände und Parteien zu einer überregionalen Demonstration vom Atomkraftwerk Lingen zur Brennelementefabrik Lingen auf, um deren sofortige Stilllegung zu fordern – zusammen mit der Urananreicherungsanlage Gronau.