Unter dem Motto „Atom und Kohle die rote Karte zeigen“ haben am Samstag (26. Oktober) in Lingen rund 350 besorgte Menschen für den sofortigen Atomausstieg, gegen Kohlekraftwerke und für eine engagierte Energiewende demonstriert. Die Demonstration, die auch von Initiativen aus den Niederlanden und Belgien unterstützt wurde, richtete sich vor Ort konkret gegen das Atomkraftwerk Lingen 2 und die Uranfabriken in Lingen und Gronau, sowie gegen die damit verbundenen Atomtransporte.
Zur Teilnahme riefen mehr als 40 Organisationen auf, darunter örtliche Gruppen aus dem Emsland, und auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Die Demonstration stellt ein wichtiges Signal Richtung Landesregierung in Hannover und Bundesregierung dar. Bei einem Störfäll im AKW Lingen 2 mit massiven Radioaktivitäsfreisetzungen wären neben dem Emsland und den Niederlanden auch das Münsterland und ganz NRW betroffen.
Im Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration hieß es: „In der niedersächsischen „Atomstadt“ Lingen**wird noch immer von einer atomaren Zukunft geträumt: RWE betreibt das AKW „Emsland“ (Lingen II) und ANF, eine Tochter des EdF-Konzerns, die bundesweit einzige Brennelementefabrik. Im benachbarten Gronau wird durch den Urenco-Konzern Uran für jedes zehnte AKW weltweit angereichert – Lingen und Gronau halten hochgefährliche Pannenreaktoren weltweit am Laufen! Vom „Atomausstieg“ ist hier nichts zu spüren – stattdessen wird hier die Atomkraft in allen Facetten gelobt!“
Weiter hieß es im Aufruf: „Wir fordern von der Bundesregierung die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Wir fordern den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleförderung – der Hambi und die bedrohten Dörfer müssen bleiben. Wir fordern den drastischen Ausbau sozialverträglicher erneuerbarer Energiesysteme und so die Erhaltung und Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze.“
Die Polizei sicherte während der Demonstration besonders das Rathaus, auf dessen Vordach es im Januar während einer Demonstration eine Kletteraktion gab. In Vollmontur wollte sie außerdem die Demo begleiten, was die Versammlungsleitung aber größtenteils abwenden konnte – kriminell ist nicht der Widerstand gegen die Atomindustrie!
Mehr Infos zur Demonstration, Redebeiträge und Materialien gibt es hier.
Alle Bilder von: aaa-west