Umweltgruppen im Emsland begrüßen Äußerung des Betreibers
Aber: Warum keine Überprüfung der Dampferzeuger?
Umweltgruppen aus dem Emsland begrüßen die Aussage des Kraftwerksleiters auf der Sitzung des städtischen Umweltausschusses.
„Atomenergie hat keine Zukunft in Lingen“
Die Umweltgruppen im Emsland teilen diese Meinung.
Unverständlich ist, warum das AKW dann überhaupt noch in die Verlängerung gehen soll. Die beschlossene Laufzeitverlängerung bis April 2023 hilft uns nicht in der Gaskrise und führt nicht zu günstigeren Strompreisen. Wägt man den geringen Nutzen des Weiterbetriebs gegen die hohen Kosten und das Risiko ab, so ist die Verlängerung völliger Unsinn.
Darüber hinaus ist es inakzeptabel, dass der Betreiber die Gelegenheit beim geplanten Stillstand im Januar nicht nutzen will, um die Dampferzeugerheizrohre zu überprüfen. Rost und Risse sind ein bekanntes und gefährliches Problem in älteren Atomkraftwerken, seit 2019 auch im AKW Lingen, warum aber will man bei der anstehenden Sicherheitsüberprüfung gar nicht erst dorthin schauen?
„Ohne vollständige Überprüfung der Dampferzeuger darf das AKW nicht in Betrieb bleiben“, so die Vorsitzende des Elternvereins Restrisiko Emsland, Femke Gödeker. „Das Risiko einer unbeabsichtigten Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt bei möglicherweise schadhaften Heizrohren ist unberechenbar.“
Gerhard Schultz von der BUND Kreisgruppe Emsland ergänzt: „Es ist richtig, dass Atomkraft in Lingen keine Zukunft hat. Auch international verliert die Atomkraft an wirtschaftlicher Bedeutung. Dennoch betreibt der französische Atomkonzern Framatome hier in Lingen globale Atomgeschäfte. Auch mit dem staatlichen russischen Atomkonzern Rosatom, der Anfang dieses Jahres sogar eine Beteiligung an der Brennelementefabrik angestrebt hat. Genau wie die Atomkraft darf auch die Produktion von nuklearen Brennelementen in Lingen keine Zukunft haben!“
Gemeinsam kündigen wir für Januar Protest gegen den Weiterbetrieb des AKW Emsland und für das Ende der Brennelementefabrikation bei Framatome/ANF Lingen an.