Ein Transport mit insgesamt 12 Uranfässern auf drei LKWs hat am 8.2.2024 um 22.36 Uhr die Brennelementefabrik Lingen erreicht. Das angereicherte Uran zur Brennelementeproduktion war am Nachmittag im Rotterdamer Hafen mit dem russischen Uranschiff Baltiyskiy 202 an Land gekommen. Der Atomfrachter kam aus St. Petersburg. Atomkraftgegner:innen hatten zunächst die Verladung im Rotterdamer Hafen beobachtet und hielten bei der Ankunft in Lingen eine spontane Mahnwache ab. Sie fordern von der Bundesregierung und der niederländischen Regierung die sofortige Einstellung der Urangeschäfte mit Russland.

Dies war das erste Mal, dass der gesamte Urantransport aus Russland von Rotterdam nach Lingen verfolgt werden konnte. Wir sind entsetzt, dass auch zwei Jahre nach dem Beginn des brutalen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Atombereich „business as usual“ herrscht. Die Betreiberin der Lingener Brennelementefabrik, der französische Konzern Framatome, begibt sich immer weiter in die Abhängigkeit vom Kreml.

In Lingen will Framatome sogar in Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom in Zukunft Brennelemente für Osteuropa herstellen. Und wer Rosatom mit ins Boot holt, schwimmt sich nicht vom Kreml frei. Deshalb rufen wir bundesweit zu Einwendungen gegen diese gemeinsamen Atompläne auf. Das niedersächsische Umweltministerium legt die Antragsunterlagen bis zum 3. März aus. Es ist jetzt dringend Zeit, die russische Atom-Connection auf allen Ebenen zu beenden.

Die Sammeleinwendungen gegen den Einstieg von Rosatom in die Brennelementeproduktion in Lingen finden sich online unter:

https://atomstadt-lingen.de/files/Sammeleinwendung-Brennelementfabrik-Lingen.pdf