Großmundig verkündeten Politiker*innen den „Atomausstieg“, ein Blick nach Lingen offenbart, dass hier alles andere als Schluss ist – auch wenn die meisten Menschen die Produktion von Strom durch Atomkraftwerke ablehnen. Ob wegen den Umweltzerstörungen beim Uranabbau, den Gefahren eines Super-GAU oder dem mehrere hunderttausend Jahre strahlenden Müll: Es gibt zahlreiche Gründe gegen Atomanlagen aktiv zu sein. In der Atomstadt Lingen gibt es neben zwei stillgelegten AKW und einem Atommüll-Zwischenlager auch die noch immer in Betrieb befindliche Brennelementefabrik.
Mehr Informationen:
- Resolution zur Stillegung des Atomstandorts Lingen (pdf)
- Die Brennelementefabrik, Informationen zur Betreiber*innen-Firma framatome (ehemals Areva) und ein möglicher Exportstopp für Brennelemente von dort
- Das AKW Lingen I und der geplante Rückbau
- Das AKW Emsland und das dortige Standort-Zwischenlager
Einen mittlerweile wegen dem Betreiberwechsel von Areva zu Framatome und der Stilllegung des AKW Emsland veralteten Flyer zu Lingen gibt es hier (zum Download auf das Bild klicken):
Mickey Mouse
9. September 2017 — 15:48
Wir haben ein AKW und eine Brennelementefabrik in Lingen (Ems).
Und das ist gut so und das bleibt hoffentlich auch so. Aus Gründen der strategischen Sicherheit der Energieversorgung ist dies für den Industriestandort Deutschland unverzichtbar. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit haben wir unsere Schlüsse zu ziehen. Der „Müll“ ist jederzeit rückholbar zu lagern.
Sachlich betrachtet ist an dem Exportverbot für Atommüll nicht festzuhalten.
Es gibt bessere Standorte in dünn besiedelten Ländern, die viel besser geeignet sind als das dichtbesiedelte Deutschland.
Dies gilt ebenso für unser letztes Steinkohlebergwerk. Auch dies ist eine wertvolle strategische Ressource. Das bedeutet nicht, dass die Kohle auch abgebaut werden muss. Eine Reserve sollte auch eine Reserve bleiben.
Wir haben uns mit bald mit 7,5 Mrd Menschen diesen Planeten zu teilen.
Wir brauchen praktikable Lösungen und keine ideologischen Phrasen von Schreihälsen, die nicht einmal Ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten können. Willkommen im Emsland.
antirep
13. September 2017 — 17:42
Ja, wir brauchen praktikable Lösungen für unsere Zukunft. Dazu gehört Abschied zu nehmen von Industrien, die viel Energie verbrauchen und Abschied zu nehmen von Energieerzeugung mit Mitteln, die unverantwortbar uns und unsere Umwelt gefährden – also Abschied zu nehmen von Atom- und Kohlekraft. Das hat nichts mit Schreihälsen, sondern vielmehr mit Vernunft zu tun.