Der Elternverein Restrisiko Emsland, das Anti-Atom-Forum und der BUND rufen zu einem Schweigekreis zum Gedenken an die Reaktorkatastrophe von Fukushima auf. Geschwiegen werden soll am Montag, 11. März, von 18 bis 18.30 Uhr vor dem Alten Rathaus in Lingen.
„Am 11. März 2011 kam es nach einem Erdbeben und Tsunami zur Atomkatastrophe in Japan mit Kernschmelze in drei Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi. 200 000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. 50 000 von ihnen leben weiterhin in Behelfsunterkünften und weigern sich, in ihre verstrahlten Dörfer und Städte zurückzukehren“, so der Vorsitzende des Elternvereins Restrisiko, Gerd Otten.
Denn trotz Dekontaminierung sei die Strahlenbelastung in den freigegebenen Gebieten vielerorts noch deutlich zu hoch und gefährde die Gesundheit. „Diese Atomkatastrophe hat in Deutschland zum Atomausstiegsbeschluss geführt, das begrüßen wir“, betonte Otten. Er müsse aber auch konsequent umgesetzt werden. Der Brand in der Brennelementefabrik von ANF in Lingen am 6. Dezember 2018 hat nach seinen Worten deutlich gemacht, welche Gefahren und Risiken auch hier vor Ort existieren würden.
Update: Schweigen gegen Atomkraft – Elternverein Restrisiko fordert Aus für Brennelementefabrik
Mit einem Schweigekreis haben jetzt Atomkraftgegner*innen vor dem historischen Rathaus in Lingen demonstriert, um an den GAU im japanischen Atomkraftwerk zu erinnern. „Es gab zahlreiche Tote und Menschen, die durch die Strahlungen erkrankt sind“, wird der Vorsitzende des Elternvereins, Gerd Otten, in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert.
In Fukushima war es am 11. März 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami in drei Reaktoren zu Kernschmelzen gekommen. Dieser GAU gilt neben der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als die schwerste Havarie in der Geschichte der Atomkraftnutzung. Otten forderte, dass die sieben noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke in Deutschland und die Brennelementefabrik ANF in Lingen sofort abgeschaltet werden und nicht erst 2022.
Nach dem Brand bei ANF am 6. Dezember 2018 hätten zwar die Anfragen der Umweltverbände dafür gesorgt, dass jetzt besser kontrolliert werde. Otten: „Aber wir sagen: Es war kein technisches Versagen, sondern ein menschliches Versagen. 200 Arbeitsplätze gibt es bei ANF, aber mehr als 100 000 Menschen im Altkreis Lingen müssen mit der atomaren Gefahr derzeit leben.“