Aufruf zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch 2023

Energiewende & Frieden statt Urananreicherung & Krieg

Auftakt: 13 Uhr, Bahnhof Gronau, dann Ostermarsch zur UAA Gronau

Abschlusskundgebung beim Haupttor der UAA, ca.14.30 Uhr (Röntgenstraße 4)

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Der brutale russische Angriffskrieg in der Ukraine bringt sehr vielen Menschen Leid, Tod und Vertreibung – und es ist leider nicht der einzige Krieg, der aktuell tobt – Syrien, Jemen, Sudan… die Liste ist lang. Vor diesem Hintergrund findet in diesem Jahr in Gronau nach den Fahrrad-Ostermärschen in den Corona-Jahren wieder ein „echter“ Ostermarsch statt. Ziel ist die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage, die vom Urenco-Konzern, an dem auch RWE beteiligt ist, betrieben wird.

Wir wollen auf die militärische Brisanz der Gronauer Urananreicherungsanlage hinweisen und mit Nachdruck ihre Stilllegung fordern. Und wir wollen uns mit den Opfern in der Ukraine und aller Kriege solidarisch zeigen. Wir engagieren uns für eine umweltfreundliche und unabhängige Energieversorgung, damit nicht länger menschenfeindliche Regime mit dem Einkauf von fossilen Energieträgern finanziell unterstützt werden.

Wir hoffen, dass spätestens am 15. April 2023 die letzten drei Atomkraftwerke, die in der Bundesrepublik noch am Netz sind, endgültig stillgelegt werden (incl. AKW Lingen 2). Und wir fordern die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo sowie die Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen.

Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen gestalten Karfreitag in Gronau mit dem Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage wieder den Auftakt der Ostermärsche in NRW. Unser Motto lautet: „Energiewende & Frieden statt Urananreicherung & Krieg“. Wir zeigen Zusammenhänge auf und demonstrieren gegen das internationale Wettrüsten, gegen Urananreicherung und Atomwaffen, gegen jegliche Nutzung der Atomenergie im In- und Ausland und gegen das Weiterlaufen der fossilen Klimakiller.

Uns erschüttern die täglichen Bomben- und Raketenangriffe in der Ukraine. Und wir sind sehr besorgt, weil in der Ukraine Atomkraftwerke das Ziel von Angriffen der russischen Truppen sind, in deren Brennelementen auch angereichertes Uran der Urenco enthalten ist. Schon 2016 berichtete das Schweizer Nuklearforum, dass Urenco einen Vertrag zur Lieferung angereicherten Urans für ukrainische Atomkraftwerke abgeschlossen hat. Das war schon vor dem Krieg unverantwortlich – jetzt ist es eine nukleare Zeitbombe, die immer lauter tickt! Der Urenco-Konzern ist aber bekannt dafür, dass er sein angereichertes Uran zum Betrieb von Atomkraftwerken in alle Welt liefert (von Belgien bis hin nach Japan). Gefahren werden ausgeblendet und niemand weiß, wo der Uranmüll, der bei der Urananreicherung anfällt, auf Dauer bleiben soll.

Mit der Zentrifugentechnik kann Uran für den Einsatz in Atomwaffen vorbereitet werden

Mit der Zentrifugentechnik, die in den Urananreicherungsanlagen der Urenco in Gronau (und auch in den Niederlanden, in Großbritannien und in den USA) zum Einsatz kommt, kann auch Uran für den Einsatz in Atomwaffen vorbereitet werden. Diese Zentrifugentechnik kommt auch im Atomprogramm des Irans zum Einsatz. Dabei ist die internationale Sorge groß, dass die Technik zum Atombombenbau gebraucht wird. Fest steht: Wer über die Zentrifungentechnik verfügt, kann sie grundsätzlich für die Versorgung von Atomkraftwerken, aber auch für die Produktion von Atomwaffen nutzen. Die Bundesrepublik sichert sich mit dem Betrieb der Urananreicherungsanlage Gronau und der Zentrifugen-Firma ETC in Jülich den Status einer stillen Atommacht. Die Urananreicherung muss international verboten und geächtet werden. Putin droht mit Atomwaffen, die Antwort darf aber kein nukleares Wettrüsten sein. Und so sollte auch die Bundesrepublik dem Beispiel vieler Staaten folgen und dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.

Neben der nuklearen Bedrohung gibt es im Dreiländereck von NRW, Niedersachsen und Niederlande militärische Einrichtungen, die die Militarisierung der Region widerspiegeln: So z. B. den Bombenabwurfpatz Nordhorn-Range (in der Nähe der Lingener Atomanlagen!), das Bundeswehr-Sanitätsdepot in Gronau-Epe und das Bundeswehrdepot in Ochtrup.


Ebenso wie die IPPNW fordern wir die Bundesregierung auf, sich für ein Ende der europäischen Aufrüstungsspirale einzusetzen und stattdessen eine internationale Abrüstungsinitiative voranzutreiben. Ein Jahr nach der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen sogenannten „Zeitenwende“ mit einem 100-Milliarden-Euro-Aufrüstungspaket fordert der Verteidigungsminister nun noch mehr Geld für die Bundeswehr. Dagegen drohen bei den zivilen Aufgaben harte Kürzungen.

Wir wollen das gemeinsame Ziel Frieden und Energiewende in den Vordergrund stellen und laden zur Teilnahme an dem Ostermarsch auf. Völkische und rassistische Ideologien sind dabei unerwünscht, da sie den Grundprinzipien von weltweiter Solidarität und Frieden widersprechen.

Weitere Informationen: www.ostermarsch-gronau.de

Veranstalter des Gronauer Ostermarsches ist das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Spendenkonto: Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V., Volksbank Gronau,

IBAN:  DE71 4016 4024 0143 1961 00, BIC: GENODEM1GRN, Stichwort: „Ostermarsch Gronau 2023“

Möglichkeiten zur gemeinsamen Anreise werden unter https://ostermarsch-gronau.de veröffentlicht. Informationen über die Bildung von Fahrgemeinschaften oder gemeinsame Anreise mit Bahn / Rädern können unter info@ostermarsch-gronau.de mitgeteilt werden.

Zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch rufen auf:

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), IPPNW Münster (Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung); (Stand 23.03.2023). Weitere Unterstützungserklärungen bitte mitteilen an: info@ostermarsch-gronau.de