Pressekonferenz (5. Juni) und Demonstration (9. Juni) in Lingen
Genau 350 Initiativen, Verbände und Parteigliederungen fordern jetzt mit der Resolution „Atomstandort Lingen nicht länger tolerieren“ von der niedersächsischen Landesregierung und der Bundesregierung die sofortige Stilllegung des AKW Lingen 2 („Emsland“) sowie der Brennelementefabrik Lingen. Die 350 Organisationen sind sich einig, dass die Zeit für einen echten Atomausstieg auch im Emsland mehr als reif ist! Darum findet am Samstag 9. Juni in Lingen eine überregionale Anti-Atom-Demonstration statt. Diese beginnt dann um 13 Uhr am Atomkraftwerk Lingen 2 und führt zur Brennelementefabrik.
AKW Lingen 2 und die Brennelementefabrik in Lingen sind altersschwach!
Unterschrieben wurde die Lingen-Resolution vor allem von Organisationen aus Niedersachsen, aus Nordrhein-Westfalen sowie aus den Niederlanden und Belgien. Im Text der Resolution heißt es u. a. „Lingen ist ein international bedeutender Atomstandort im Emsland. Noch bis 2022 soll das AKW Lingen II („Emsland“) weiterlaufen, die benachbarte Brennelementefabrik (…) sogar zeitlich unbefristet. Von Atomausstieg ist in Lingen keine Spur. (…) beide Atomanlagen sind inzwischen altersschwach (…).“ Der vollständige Text der Lingen-Resolution ist auf der Demo-Webseite https://www.lingen-demo.de zu finden.
Das AKW Lingen 2 und die Brennelementefabrik in Lingen, die inzwischen zum französischen Atomkonzern EDF/Framatome gehören, geraten immer wieder wegen Pannen und Störfällen in die Schlagzeilen. Zuletzt informierte das Niedersächsische Umweltministerium am 23. Mai 2018 über ein Vorkommnis in der Brennelementefabrik: Ein Rohstück musste wegen Undichtigkeit ausgetauscht werden. „Stark kritisiert wird zudem, dass in Lingen Brennstäbe zum Beispiel für die belgischen Atomkraftwerke produziert werden. Die Anti-Atomkraft-Bewegung fordert auch deshalb die sofortige Stilllegung der Lingener Brennelementefabrik und ein Exportverbot für Nuklearbrennstoffe“, so Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).
9. Juni 2018: Überregionale Demonstration in Lingen
Im Aufruf für die überregionale Anti-Atom-Demonstration am 9. Juni in Lingen heißt es: „Dass marode Reaktoren in Tihange, Doel (Belgien) sowie Fessenheim und Cattenom (Frankreich) mit Brennelementen aus Lingen und Uran aus Gronau beliefert werden dürfen, ist ein fortwährender Skandal. Gerade hier hat die Umweltministerin Handlungsspielraum. Sie kann und muss die Ausfuhr von Brennstoffen an grenznahe Risikomeiler unterbinden – das haben renommierte Jurist*innen überzeugend dargelegt. Wir fordern Frau Schulze eindringlich auf, bestehende Genehmigungen für Brennstoff-Lieferungen zu widerrufen und neu beantragte zu verweigern.“ Den vollständigen Demonstrationsaufruf und Informationen zum Ablauf der Demonstration sowie über Anreisemöglichkeiten findet man unter https://www.lingen-demo.de.
Informationsveranstaltungen
In den nächsten Tagen finden in Schüttorf (Landkreis Grafschaft Bentheim) sowie direkt in Lingen Informationsveranstaltungen über die Atomanlagen in Lingen sowie über Atomtransporte und Nuklearexporte statt. In Schüttorf am 4. Juni um 19.30 Uhr in der Alten Kirchschule sowie am 7. Juni in Lingen um 19.30 Uhr im Falkenheim. Mehr dazu unter https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf
Weitere Informationen unter www.anti-akw-ac.de, www.stop-tihange.org, www.ippnw.de, www.sofa-ms.de, www.antiatombonn.de, www.bbu-online.de, www.bi-luechow-dannenberg.de, www.urantransport.de, https://www.laka.org
An die Redaktionen: Einladung zur Pressekonferenz 5. Juni, 15 Uhr in Lingen, Halle IV (Kaiserstr. 10a)
Wir möchten Sie recht herzlich im Vorfeld der Anti-Atomkraft-Demonstration zu einer Pressekonferenz am Dienstag, 5. Juni 2018 in Lingen (15 Uhr) einladen. Die Pressekonferenz findet in der Halle IV (Kaiserstraße 10a) am Lingener Bahnhof statt. Dabei möchten wir Sie über den Ablauf der Demonstration und über aktuelle Entwicklungen besonders bei den Atomanlagen in Lingen und Gronau sowie über aktuelle bundesweite und internationale Entwicklungen im Bereich der Atomindustrie (Nuklearexporte, AKW in Belgien, Atommüll in den Niederlanden etc. informieren. Eine gesonderte Einladung folgt am Montag.
Dem Trägerkreis der Demonstration gehören an:
Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, AntiAtomBonn, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, Bürgerinitiative Umweltschutz-Lüchow-Dannenberg), Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Elternverein Restrisiko Emsland, Initiative 3 Rosen (Aachen), Regionalkonferenz AKW Grohnde abschalten, Robin Wood, Sofortiger Atomausstieg (SofA) Münster, Umweltinstitut München.